Bitte verwenden Sie diesen Link, um diese Publikation zu zitieren, oder auf sie als Internetquelle zu verweisen: https://hdl.handle.net/10419/333947 
Autor:innen: 
Erscheinungsjahr: 
2025
Schriftenreihe/Nr.: 
Wuppertaler Studienarbeiten zur nachhaltigen Entwicklung No. 35
Verlag: 
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Wuppertal
Zusammenfassung: 
Während der Einfluss von Umweltbelastungen auf Gesundheitsschäden weithin nachgewiesen ist, ist ihr Einfluss auf Armutssegregation bislang weniger erforscht. Aufbauend auf theoretischen Überlegungen zu sozialer Ungleichheit und Segregation werden insbesondere Lärmbelastung, Luftverschmutzung und Hitzetage als relevante Umweltfaktoren bestimmt, deren gesundheitliche Risiken in der Forschungsliteratur gut dokumentiert sind und deren Einfluss auf Armutssegregation geprüft werden soll. Konkretes Ziel war es, zu prüfen, ob und inwieweit die lokalen Umweltbelastungen als Kontextfaktoren in Bochum einen Einfluss auf die räumliche Verteilung des ökonomischen Kapitals der Einwohner*innen auf Quartiersebene haben. Auf Basis mehrerer kombinierter Datensätze wurde ein räumliches Maximum-Likelihood Regressionsmodell hergeleitet, das klassische Segregationsvariablen um ökologische Einflussgrößen erweitert und Nachbarschaftseffekte mit einbezieht. Weiter ergänzt wurde es durch Equilibrium Effekte, zur Interpretation langfristiger Auswirkungen. Im Vorfeld erfolgten uni- und bivariate Analysen und Korrelationen, um die Daten einzuordnen sowie eine Vereinheitlichung der Daten auf ein gemeinsames räumliches Format. Die Analyse zeigt, dass Lärmbelastung und Luftverschmutzung jeweils eigenständige schwach negative Regressionskoeffizienten und die Hitzebelastung einen etwas stärkeren, leicht negativen Koeffizienten aufweisen. Die Kontrollvariablen zeigen hingegen in die gegengesetzte, positive Richtung. Den höchsten Einfluss auf die durchschnittliche Kaufkraft pro Haushalt weist der Anteil an Abiturient*innen auf. Zwischen diesem und den Umweltbelastungen liegt der Einfluss der 65-Jährigen und Älteren. Die Equilibrium-Effekte behalten diese Effekte geringfügig verstärkt bei. Es konnte die Hypothese bestätigt werden, dass die Umweltbelastungen als Kontextvariablen einen schwachen, direkten negativen Einfluss auf die Armutssegregation haben und damit einen Einfluss auf die räumliche Verbreitung des ökonomischen Kapitals nehmen. Die Untersuchung verdeutlicht, dass Umweltfaktoren ein eigenständiges Risiko für die Verschärfung von Armutssegregation darstellen, aber gleichzeitig nicht pauschal, sondern stadtspezifisch analysiert werden müssen. Besonders in benachteiligten Quartieren sollten Maßnahmen zur Reduzierung von Hitze, Lärm und Luftschadstoffen prioritär umgesetzt werden. Für Bochum ergibt sich daraus der Bedarf einer besonders gesundheitssensiblen Stadtentwicklung entlang der zentralen West-Ost-Achse.
Zusammenfassung (übersetzt): 
While the impact of environmental burdens on health damage has been widely proven, its influence on poverty segregation has been less researched to date. Based on theoretical considerations of social inequality and segregation, noise pollution, air pollution, and hot days are identified as relevant environmental factors whose health risks are well documented in the research literature and whose influence on poverty segregation is to be examined. The specific aim was to examine whether and to what extent local environmental burdens as a contextual factor in Bochum influences the spatial distribution of the economic capital of residents at the neighbourhood level. Based on several combined data sets, a spatial maximum likelihood regression model was derived that extends classic segregation variables to include ecological factors and incorporates neighbourhood effects. It was further supplemented by equilibrium effects to interpret long-term impacts. Univariate and bivariate analyses and correlations were performed in advance to classify the data and standardize it to a common spatial format. The analysis shows that noise pollution and air pollution each have weak negative regression coefficients, while heat stress has a slightly stronger, negative coefficient. The control variables, on the other hand, point in the opposite, positive direction. The proportion of high school graduates has the greatest influence on average purchasing power per household. Between this and environmental pollution (in terms of amount) lies the influence of people aged 65 and older. The equilibrium effects slightly reinforce these effects. The hypothesis that environmental burden as a contextual variable has a weak but relevant, direct negative effect on poverty segregation and thus influences the spatial distribution of economic capital was confirmed. The study illustrates that environmental factors represent an independent risk for the exacerbation of poverty segregation, but at the same time must be analysed on a city- specific basis rather than across the board. Measures to reduce heat, noise, and air pollutants should be prioritised particularly in disadvantaged neighbourhoods. For Bochum, this means that there is a need for particularly health-sensitive urban development along the central west-east axis.
Persistent Identifier der Erstveröffentlichung: 
ISBN: 
978-3-946356-38-7
Creative-Commons-Lizenz: 
cc-by Logo
Dokumentart: 
Research Report

Datei(en):
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Größe
14.73 MB





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